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Los geht's
Musik in Marxloh
Wie das Klavier-Festival Ruhr einen ganzen Stadtteil in Schwingungen versetzt

Wie das Klavier-Festival Ruhr einen ganzen Stadtteil in Schwingungen versetzt

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Vorspiel

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Wir stehen auf der Bühne der Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord. Die Zuschauerreihen türmen sich unter blendenden Scheinwerfern zu einer schwarzen Wand auf. Ein bisschen Lampenfieber gehört bei großen Auftritten natürlich immer dazu. Erst recht, wenn es der erste ist.
Wenn hier jedes Jahr im Sommer Schülerinnen und Schüler aus sechs verschiedenen Schulen auf der Bühne stehen, ist die Aufregung mindestens so groß wie die imposante Halle hoch ist. Ein unvergessliches Erlebnis!
Was aber noch wichtiger ist, das ist der lange Weg dorthin. 
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Anfänge

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Die Geschichte des Education-Projektes des Klavier-Festivals Ruhr beginnt im Frühsommer 2008 in Duisburg-Marxloh, einem Stadtteil mit  „besonderem Erneuerungsbedarf”, wie es auf Amtsdeutsch heißt. Genauer: in der Gemeinschaftsgrundschule Sandstraße (GGS Sandstraße). Wer von außen auf den dunklen Backsteinbau schaut, würde kaum vermuten, wie bunt es drinnen zugeht. 


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Kinder der GGS Sandstraße

...  beim Warm-up für die Tanzstunde

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An der GGS Sandstraße lernen viele verschiedene Kinder viele Dinge auf vielfältigen Wegen, heißt es auf der Homepage der Schule. Die meisten der Schülerinnen und Schüler wachsen zweisprachig auf. Und zu den Fähigkeiten, die sie in der Sandstraße erwerben, gehört auch Musikmachen.

In einer vierten Klasse führen Richard McNicol und Tobias Bleek von der  Education-Abteilung des Festivals 2008 ein erstes Projekt durch. Angelehnt an Klavierstücke von György Ligeti erarbeiten die Schülerinnen und Schüler eigene Musik auf zu Instrumenten umfunktionierten Schrottteilen.

Nach der Abschlusspräsentation im Lehmbruck Museum fragen sich alle Beteiligten: War es das jetzt? 
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Franz Xaver Ohnesorg, Intendant des Klavier-Festivals Ruhr

... über die Anfänge des Education-Projekts in Duisburg-Marxloh

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Als Intendant hat Franz Xaver Ohnesorg die Entwicklung des Klavier-Festivals Ruhr geprägt. Er ist davon überzeugt, dass Kunst Gesellschaft verändern kann. Ohnesorg empfindet es als Privileg, die internationalen Stars unter den Pianistinnen und Pianisten ins Ruhrgebiet holen zu können. Und daraus erwächst ihm die Verpflichtung, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen kulturelle Bildung langfristig zugänglich zu machen. 
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Klaus Hagge, Leiter der GGS Sandstraße

... über den Beginn der Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr

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Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort etwas aufbauen, das Musizieren langfristig im Alltag der Schule verankern – das möchte auch Klaus Hagge, für den Musikunterricht mehr ist als eine lästige Pflichtübung. Heute leitet der ausgebildete Musiklehrer die GGS Sandstraße. Mit Hagge findet die Education-Abteilung einen ersten engagierten Verbündeten vor Ort. Ein Glücksfall. 

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Musik und Tanz im Mittelpunkt

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Schülerinnen und Schüler der GGS Sandstraße

... bei Solmisationsübungen

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Petra Jebavy

... über die Bedeutung von Regeln in der tanzpädagogischen Arbeit

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Von Anfang an dabei ist auch Petra Jebavy dabei. Sie ist eine der ausgebildeten Tänzerinnen und Choreografinnen, die an Marxloher Schulen arbeiten. Denn Tanz ist in der Education-Arbeit des Klavier-Festivals Ruhr genauso wichtig wie Musik. Der Ansatz ist ganzheitlich. Die Kinder erschließen sich die Musik mit dem Körper. Damit dies in einer konzentrierten Arbeitsatmosphäre geschehen kann, in der sich alle respektiert fühlen, gibt es einige Grundregeln...


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Kinder der GGS Sandstraße

... proben den „Regenschirmtanz” zu Klaviermusik von Béla Bartók

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Choreografin Petra Jebavy und Musiklehrer Klaus Hagge

... über Lernprozesse in der Zusammenarbeit 

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Ausgangspunkt der Arbeit sind  Klavierstücke des 20. Jahrhunderts, z.B. von Béla Bartók, György Ligeti oder Sofia Gubaidulina; Werke, die auf den Konzertpodien nicht so häufig gespielt werden. Die Kinder und Jugendlichen in Marxloh gehen mit dieser Musik ganz unvoreingenommen um. Selbst auf dem Pausenhof wird getanzt.
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Probe auf dem Schulhof

Kinder tanzen auf dem Schulhof der GGS Sandstraße zu György Ligetis Klavieretüde Nr. 8 „Fém”

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Zur Zeit der Corona-Pandemie ist auch die Arbeit an der GGS Sandstraße eingeschränkt. Mina, Rama, Leon und die anderen Kinder haben sich jedoch gewünscht, an einer vorher begonnenen Choreografie zu György Ligetis Klavieretüde „Fém“ weiterzuarbeiten.

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Die Kinder und Jugendlichen kreieren in den Education-Projekten eigene Werke – in der Musik und im Tanz. Nebenbei fördert diese schöpferische Arbeit auch noch andere Fähigkeiten: Konzentrations- und sprachliches Ausdrucksvermögen, das Erkennen von manchmal sehr komplexen  Strukturen, die Ausbildung des Hörsinns, Körper- und Selbstbewusstsein, um nur ein paar zu nennen. Musik und Tanz sind allerdings nie bloß Mittel für schulische Zwecke. Denn die Kinder und Jugendlichen erschließen sich auch neue ästhetische Erfahrungsräume. 

Das Wichtigste allerdings ist: Tanzen und Musikmachen soll den Kindern und Jugendlichen Spaß machen!
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Education-Leiter Tobias Bleek

... über außermusikalische Ziele der künstlerischen Arbeit

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Einen Stadtteil in Schwingungen versetzen

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Mit Celine auf der Weseler Straße

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Im Lauf der Jahre wird die Zusammenarbeit zwischen dem Klavier-Festival Ruhr und den Marxloher Schulen immer intensiver:
2014 werden erstmals alle Klassen der GGS Sandstraße einbezogen. Vier Jahre später sind alle Schulen des Stadtteils beteiligt. Heute singen und tanzen über 700 Schülerinnen und Schüler in den Projekten.

Eine dieser Schülerinnen ist Celine. Sie ist in Marxloh aufgewachsen und hat sowohl in ihrer Grundschulzeit wie auch als Gymnasiastin an mehreren Projekten des Festivals teilgenommen.

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Celine

... über ihre Schulzeit an der GGS Sandstraße und am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium

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Education-Leiter Tobias Bleek

... über die Haltung, die der Arbeit in Marxloh zugrunde liegt

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Impulsgeber für das Marxloh-Projekt ist Tobias Bleek. Der promovierte Musikwissenschaftler leitet die Education-Abteilung des Klavier-Festivals Ruhr. Als er sich gemeinsam mit der Schulamtsdirektorin Brigitta Kleffken auf die Suche nach Partner-Schulen in Marxloh machte, war er davon überzeugt, dass kulturelle Bildung in diesem Stadtteil auch gesellschaftlich viel bewirken kann – ohne dass die Musik dabei sozialpädagogisch funktionalisiert wird. Er sollte Recht behalten. 

Ein fertiges Konzept hatte Bleek damals nicht in der Schublade. Ideen gab es. Noch wichtiger aber war: die Bereitschaft, sich auf den Kosmos Schule einzulassen.

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An der Grundschule Henriettenstraße treten die Herausforderungen, mit denen der Stadtteil Marxloh konfrontiert ist, am deutlichsten zutage. Ein Großteil der Kinder, die an der Henriettenstraße eingeschult werden, hat keine Kita besucht. Gut zwei Drittel stammen aus Familien, die aus Südosteuropa nach Deutschland gekommen sind, aus Rumänien oder Bulgarien. Hinzu kommen viele geflüchtete Kinder. Die Mädchen und Jungen sprechen kaum oder überhaupt kein Deutsch. Viele wachsen in großer Armut auf. Zurzeit sind über zwanzig Sprachen an der Henriettenstraße vertreten.
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Regina Balthaus-Küper, Schulleiterin Grundschule Henriettenstraße

... über die Situation in Duisburg-Marxloh

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Als Regina Balthaus-Küper vor vielen Jahren als Leiterin an die Grundschule Henriettenstraße kam, hat sie sich bewusst für eine Schule entschieden, die in einem herausfordernden Umfeld agiert. Mit ihrem Engagement steht sie stellvertretend für all die anderen Lehrerinnen, Lehrer und Schulleitungen, die die Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr seit Jahren vorantreiben und strukturell im Alltag ihrer Schulen verankern.

Regina Balthaus-Küper reizte am Education-Ansatz des Klavier-Festivals Ruhr, dass sich die Aufmerksamkeit weniger auf die sprachlichen Schwächen als auf die vorhandenen Stärken der Kinder richtet: musikalische und tänzerische Fähigkeiten. Denn die seien bei ihren Schülerinnen und Schülern häufig stark ausgeprägt.

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Brücken bauen

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Neben den Marxloher Grundschulen sind auch das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium und die Herbert-Grillo-Gesamtschule in die Education-Arbeit des Festivals einbezogen. Der Übergang von der Grund- zur weiterführenden Schule gestaltet sich grundsätzlich für alle Kinder schwierig, egal in welchem Stadtbezirk sie zuhause sind. Plötzlich sind sie wieder die Kleinsten. Sie benötigen viel Unterstützung der Eltern.

In Marxloh ist die Passage von der vierten in die fünfte Klasse eine besonders große Herausforderung. Deshalb haben sich die Marxloher Schulen untereinander  vernetzt. Um gezielt Berührungsängste vor den weiterführenden Schulen abzubauen, hat das Festival gemeinsam mit den Partnerschulen jahrgangsübergreifende Angebote und einen Lehreraustausch initiiert.    
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Schulleiterin Regina Balthaus-Küper

... über die erfolgreiche Vernetzung von Grund- und weiterführenden Schulen

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Um die Verbindungen zwischen den verschiedenen Schulen nicht nur im Bereich der Übergänge zu stärken, führt das Festival seit 2011 inklusive Tanz- und Musikprojekte durch. Über ein halbes Jahr arbeiten Schülerinnen und Schüler im Alter von 8 bis 18 Jahren zusammen. Beteiligt ist neben der Grundschule Henriettenstraße und dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium auch eine Förderschule aus dem Duisburger Süden. Für Begegnungstreffen und eine intensive Probenwoche werden die Beteiligten vom Regelunterricht befreit – sogar die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler, obwohl sie ein Jahr vor dem Abitur stehen. Dies zeigt, welche Bedeutung die Schulen der kulturellen Bildungsarbeit mittlerweile einräumen.
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Gemeinsame Probe

... zu Béla Bartóks "Tanz-Suite"

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Michael Braß und Holger Rinn haben die Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr in der Schulleitung des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums begleitet. Rinn als Schulleiter, Braß als sein Stellvertreter. Heute ist der Vize selbst für eine Schule verantwortlich: für die Heinrich-von-Kleist-Schule in Bochum. Er hat viel mitgenommen aus Marxloh. Dazu zählt auch die Idee, das Format der inklusiven Tanz- und Musikprojekte im Bochumer Norden zu etablieren, um sein Gymnasium mit drei benachbarten Schulen zu vernetzen – in Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr.
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Die Schulleiter Holger Rinn und Michael Braß

... über den Nutzen der Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr für ihre Schulen

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Musiker in Marxloh

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„Ihr sprecht wenig Deutsch. Ich kann es auch nicht. Wir passen gut zusammen.” So begrüßt Richard McNicol schon mal die Kinder, wenn er in Marxloher Schulen mit ihnen musiziert. Die Schülerinnen und Schüler nennen ihn Richard. Ein normaler Musiklehrer ist er nicht. McNicol spielte als Querflötist im London Symphony Orchestra, danach leitete er jahrelang die Education-Abteilung der Londoner Symphoniker. Der Brite ist ein Pionier moderner Musikpädagogik und hat Orchester auf der ganzen Welt beraten, darunter auch die Berliner Philharmoniker.  Er hat das Education-Projekt des Klavier-Festivals Ruhr von Beginn an begleitet und leitet bis heute Musikworkshops an den Duisburger Schulen.
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Richard McNicol

... im Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Buchholzer Waldschule und des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums

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Fabian Müller spielt in Konzertsälen auf der ganzen Welt. Als Jungstudent hat er an den Workshops des Klavier-Festivals Ruhr teilgenommen, heute steht sein Name im Programmheft. Seit Oktober 2020 bekleidet er an der Hochschule für Musik und Tanz Köln eine Klavier-Professur.

Unterrichten, üben, Konzerte geben, CDs aufnehmen – Müller hat gut zu tun. Aber er findet seit Jahren immer wieder einen Platz in seinem vollen  Terminkalender, um sich ans Schulklavier zu setzen und die Kinder bei den Proben und Aufführungen zu begleiten.  
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Pianist Fabian Müller

... über die Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen aus Marxloh

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Pianist Fabian Müller

... spielt und erklärt Béla Bartók zu einer Choreographie von Petra Jebavy

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Mit Musik überzeugen

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Schulleiter Klaus Hagge

... über die Situation an den Schulen in Marxloh

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Marxloh ist als sogenannter sozialer Brennpunkt in ganz Deutschland bekannt. Als „No-go-Area” oder „Ghetto” wird der Stadtteil in den Medien tituliert. Die Arbeitslosigkeit unter den hier lebenden Menschen ist überdurchschnittlich hoch, Armut und Verwahrlosung sind an vielen Ecken greifbar. Wer es sich leisten kann, zieht weg – was die Lage für diejenigen, die bleiben, nicht einfacher macht. So ist über die Jahre eine negative Dynamik entstanden, die sich auch im Schulalltag bemerkbar macht.

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Bei Lehrkräften gelten die Marxloher Schulen als nicht besonders attraktiv. Wer möchte schon in einem Stadtteil unterrichten, in dem viele Schülerinnen und Schüler unregelmäßig am Unterricht teilnehmen, Eltern für die Schulen schwer zu erreichen sind und viele Familien viel größere Sorgen haben als schlechte Zeugnisse?

Um angehenden Grundschullehrkräften die Möglichkeiten bewusst zu machen, die Marxloh ihnen bietet, hat das Klavier-Festival Ruhr den Kontakt zu Ausbildungseinrichtungen aufgenommen. Es kooperiert mit der Folkwang Universität der Künste und dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Duisburg. Workshops und Studientage an Marxloher Schulen bieten den angehenden Lehrerinnen und Lehrern Einblick in das bemerkenswerte Musikleben vor Ort.

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Eine der angehenden Grundschullehrerinnen, die sich vorstellen kann, später einmal in Marxloh zu unterrichten, ist Lena Kärtner. Ausgebildet wurde sie im Musikseminar von Susanne Dannhorn am Zentrum für schulpraktische Lehrausbildung in Duisburg.
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Susanne Dannhorn und Lena Kärtner

... über die schulische Ausbildung in Marxloh

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Begegnungen choreografieren

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Begrüßungsrituale

... als Ausgangspunkt der Choreografie

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Seit 2011 gibt es jedes Jahr ein inklusive Tanzprojekt. Marxloher Kinder und Jugendliche tanzen mit Schülerinnen und Schülern der Buchholzer Waldschule, eine im Süden der Stadt gelegene Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Bevor die Kinder und Jugendlichen im Rahmen eines intensiven Workshops im Frühsommer gemeinsam proben, erarbeiten sie zunächst getrennt voneinander Bewegungsmaterial. Ein paar Wochen vor der Aufführung werden die Szenen dann von der Tänzerin und Choreografin Yasha Wang zusammengeführt.
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Heike Sana-Clausnitzer

... über die Idee von Inklusion, die die Education-Arbeit in Duisburg beseelt

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Heike Sana-Clausnitzer, stellvertretende Schulleiterin der Buchholzer Waldschule, begleitet die Schülerinnen und Schüler seit Jahren durch die Proben und Aufführungen. Mitmachen können Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Einige haben mehrfach teilgenommen. In der Anfangszeit war sie sich nicht sicher, ob der Anspruch der Künstlerinnen und Künstler, die das Klavier-Festival Ruhr in die Schulen schickt, nicht zu hoch sei.  Doch diese Sorge hat sich als unbegründet erwiesen.

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Yasha Wang hat selbst mit renommierten Choreografinnen und Choreografen zusammengearbeitet und an vielen internationalen Häusern getanzt. Sie will die Schülerinnen und Schüler fordern. Thema und Musik  werden von ihr und dem Klavier-Festival Ruhr vorgegeben. Die Schritte und Bewegungen hingegen erarbeiten sich die Kinder und Jugendlichen weitgehend selbst. Denn die Idee vom schöpferischen Umgang mit Musik und Tanz prägt auch die inklusive Arbeit. Häufig nimmt Yasha Wang Alltagsgesten zum Ausgangspunkt. So haben alle Beteiligten die Möglichkeit, sich kreativ einzubringen.
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Barbara Wedekind, Leiterin der Buchholzer Waldschule

... über das Ziel der Kooperation zwischen ihrer Schule und dem Klavier-Festival Ruhr

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In die DNA der Buchholzer Waldschule ist die Kooperation mit dem Klavier-Festival nach den vielen Jahren der intensiven Zusammenarbeit mittlerweile fest integriert. Da ist sich Schulleiterin Barbara Wedekind ganz sicher. Eigentlich sieht sie bei diesem Projekt den Weg als Ziel. 

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Besondere Momente

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Education-Leiter Tobias Bleek

... über seinen besonderen Moment

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Pianist Fabian Müller

... über seinen besonderen Moment

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Barbara Wedekind, Leiterin der Buchholzer Waldschule

... über die besonderen Momente der Zusammenarbeit mit dem Klavier-Festival Ruhr

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Abschlusspräsentation des inklusiven Tanzprojekts „Ein Jahr mit György Ligeti“ (2014)

… auf der Bühne der Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord

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Impressum

Konzeption: Markus Feger & Andrej Klahn
Text: Andrej Klahn
Fotografie und Video: Markus Feger
Illustrationen: Anke Braatz
Archivmaterial: Michael Ciniselli (Video), Ursula Kaufmann (Foto)

Eine Produktion der Stiftung Klavier-Festival Ruhr © 2021
Intendant und Stiftungsvorstand: Prof. Franz Xaver Ohnesorg
Leiter Education: Prof. Dr. Tobias Bleek
Education-Team: Maroussia Aurich-Fromonteil, Annika Pohlmann, Hannah Schütz, Tom Verbeke, Carla Pavel (studentische Mitarbeit)
Das verwendete Bild- und Videomaterial stammt aus den Jahren 2008 bis 2020.
Wir danken allen am Projekt mitwirkenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Weitere Informationen unter www.klavierfestival.de

Das Klavier-Festival Ruhr ist das kulturelle Leitprojekt des
Initiativkreis Ruhr
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Kapitel 10 Impressum

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